Lissabon-Spaziergang 3

Stationen:​

Praça Luís de Camões

Bica

Miradouro de Santa Clara

São Bento

Madragoa

Lapa

Estrela
Campo de Ourique

 

Von dem 1867 eingeweihten Platz, der mit einer stattlichen Bronzestatue den portugiesischen Nationaldichter Luís de Camões würdigt, führt die Tour am Südrand des Bairro Alto entlang bis zu dem Graben, den 1597 ein Erdbeben (nicht das große von 1755!) in nord-südlicher Richtung aufgerissen hat und in dem seit 1892 der Ascensor da Bica, eine der drei heute noch verkehrenden Standseilbahnen der Stadt, den Bairro Alto mit dem ufernahen Bereich nahe der Markthalle (Mercado da Ribeira) verbindet.


Nach Durchquerung dieses Grabens geht es zum Santa Catarina-Aussichtspunkt mit einer Skulptur des Adamastor, den Camões der klassischen Mythologie entnommen und in seinen Lusíadas an das Kap der Guten Hoffnung versetzt hatte, wo er das Schicksal der portugiesischen Seefahrer beim turbulenten Übergang vom Atlantischen zum Indischen Ozean bestimmen sollte. Der Hafenbereich um das Cais do Sodré und die Markthalle, der Fluss und Almada auf der anderen Seite sind von hier als Panorama zu genießen, sodann führt die Tour hinab Richtung S. Bento durch das Santa-Catarina-Viertel mit seiner bemerkenswerten Raumanordnung, die der Architekt Teodósio de Frias bei der Urbanisierung dieser Gegend im frühen 17. Jahrhundert geschaffen hat und die ungeachtet des Wiederaufbaus nach dem großen Erdbeben wirksam geblieben ist.

 

São Bento, Madragoa, Lapa und Estrela werden in Stadtspaziergang 2 – Baixa – Príncipe Real – Bairro Alto – São Bento – Madragoa – Lapa – Estrela beschrieben

Nach dem Verlassen des Jardim da Estrela am nordwestlichen Ausgang führt der Weg ansteigend in den Stadtteil Campo de Ourique. Dieses Viertel entstand nach dem Beben von 1755 in einer Gegend, die weniger stark von der Erschütterung betroffen war und von der man hoffte, dass sie eine größere Sicherheit bei späteren Erdstößen bieten könne.


Die Besiedlung erfolgte so zuerst mit Angehörigen des Bürgertums, die am ehesten in der Lage waren, sich die begehrten Grundstücke zu sichern. Im Zuge der Industrialisierung des westlich anschließenden Alcântara- Tals kamen ab dem 19. Jahrhundert auch Arbeiter in das Viertel, einige pátios oder vilas operárias verweisen noch heute darauf. Mit der Realisierung der Baupläne des Architekten Ressano Garcia zwischen 1880 und 1911 erhielt der Stadtteil im Wesentlichen sein bis heute prägendes Aussehen.


Die Tour führt vorbei an der Casa Fernando Pessoa, wo das Schaffen dieses berühmten Dichters gewürdigt wird und wo regelmäßig kulturelle Initiativen stattfinden, der ansehnlichen Kaserne aus dem 18. Jahrhundert,
wo die revolutionäre Aktion des 5. Oktober 1910 mit der Ausrufung der Republik ihren Ausgang nahm,
der Markthalle aus dem 19. Jahrhundert, die Dank des Einsatzes der Bevölkerung vor der Schließung gerettet und 2013 wieder neu eröffnet werden konnte, und der Kirche des Santo Condestável, die mit ihrem eigenwilligen Stil das Panorama auf dem Weg zwischen Estrela-Basilika und Prazeres-Friedhof beherrscht.


Dort, an der Wendeschleife der Straßenbahnlinien 25 und 28, endet diese Tour.

 

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